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Delegiertentagung und MV vom BdFWS

Am 24./25. November lud der Bund der Freien Waldorfschulen (BdFWS) zur Delegiertentagung und Mitgliederversammlung ein. Es ging an den beiden Tagen vor allem um das Thema Ausbildung von Waldorflehrkäften und speziell um die Rolle der Kunst in der Ausbildung. Sprachgestaltung, Musizieren und Plastiszieren wurden nicht nur theoretisch von einem Fachkollegium erörtert, sondern auch in der Praxis erprobt.

Für die Zukunft unserer Schule war besonders bedeutsam, dass immer mehr Waldorfschulen keine Eurythmie mehr anbieten können. Nur 160 Menschen studieren aktuell Eurythmie an den deutschen Seminaren. Geschätzt wollen davon jedoch nur 1/3 Lehrer:in werden. In Frankfurt soll nun eine neue berufsbegleitende und auf Pädagogik fokussierte Ausbildung ins Leben gerufen werden.

Und auch in den anderen Fächern ist der Lehrkräftemangel spürbar. 14 Millionen gibt der BdFWS momentan für die Seminare aus, um für Nachwuchs zu sorgen. 15% davon tragen die Schulen durch die so genannte Ankommendenpauschale. D.h.: Für jede „frische“ Lehrkraft, die vom Seminar kommt, zahlen wir als Schulen eine bestimmte Summe – je nach Form der Waldorf-Ausbildung. Aktuell kommen mit 350 Absolventinnen und Absolventen jedoch noch immer zu wenige Lehrkräfte an den Schulen an, um den tatsächlichen Bedarf zu decken. Wir Siegener können uns wirklich glücklich schätzen, dass in den vergangenen Jahren so viele tolle Menschen zu uns gefunden haben.   

In den Berichten des Vorstandes wurde dann noch einmal auf vielen Initiativen hingewiesen, die vom BdFWS verfolgt werden. Hier seien nur einige Beispiele genannt:

  • Anlaufstelle bzw. Ansprechstelle für Betroffene von Gewalt und Missbrauch im Kontext der Waldorfschulen (https://www.waldorfschule.de/beratung-kontakt/anlaufstelle)
  • Kinderschutzkonzept (https://www.waldorfschule.de/beratung-kontakt/gewaltpraevention)
  • Erarbeitung von verbindlichen Rahmenbedinungen für Schulen im BdFWS (Qualitätskriterien für Schulen)
  • Politische Arbeit, z.B. zum Thema Recht auf Ganztagesbetreuung, Arbeitszeiterfassungsgesetz, usw.
  • Ausbau der Rechtsberatung für Schulen inkl. Service im Rahmen des Hinweisschutzgesetzes

Dies sind nur einige Projekte, die einmal mehr deutlich machen, wie wichtig dieses Organ für uns als Waldorfschule ist. Ich habe für mich auf jeden Fall mitgenommen, dass die Delegiertentagungen und Mitgliederversammlungen nicht nur für mich persönlich inspirierend sind und uns die Möglichkeit zum Netzwerken geben. In Zukunft wünsche ich mir, dass wir aus unserer Blase, die jede eigene Schule bildet, noch öfter den Blick über den Tellerrand wagen.