Demokratiebildung ist eines der Themen, die den Bund der Freien Waldorfschulen zurzeit besonders stark bewegen. In Prof. Dr. Klaus Zierer, Ordinarius für Schulpädagogik an der Universität Augsburg, hatten unsere politischen Netzwerker:innen in Berlin einen sehr versierten Referenten für ein parlamentarisches Abendessen im Bundestag eingeladen.
Zierer hat zusammen mit Julia Nida-Rümelin das Buch „Demokratie in die Köpfe. Warum sich unsere Zukunft in den Schulen entscheidet“ geschrieben und fokussierte sich in seinem Vortrag auf die Frage, wie Demokratiebildung jetzt in den Schulen gestärkt werden kann.
Im Zentrum von Demokratie als Dreiklang von Freiheit, Gleichheit und kollektiver Selbstbestimmung steht die Würde des Menschen. Bildung kann hier als Ermöglichung für junge Menschen gesehen werden, die Autor:innenschaft über das eigene Leben zu übernehmen, in multiplen Dimensionen zu agieren und Kompetenz und Haltung zu erwerben. Hieraus leitet sich somit die unmittelbare Bedeutung für die Interaktion beider Felder in unseren Schulen ab.
Zierer fordert, Strukturen zu schaffen. Beispielsweise in Form von Schüler:innen-Parlamenten und-Zeitungen. Darüber hinaus sollte der Unterricht professionalisiert werden. Eine gute Methode böte die Wissensvermittlung im Zusammenhang, also in Epochen, und durch engagiertes Lernen, und schließlich: die Menschen zu stärken, indem Dilemma-Diskussionen geführt werden und eine Werteerziehung angestoßen wird. Wenn es dann noch gelingt, die Schulbildung auf den fünf Säulen aufzubauen: Gründe, Gestaltung, Gelingen, Gefühle, Gemeinschaft, kann Schule der Ort werden, um zur Demokratie befähigte Demokrat:innen heranzubilden.
Von Nele Auschra, Vorstand Bund der Freien Waldorfschulen