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JOURNAL FÜR WALDORFPÄDAGOGIK 3 - Sonderthema: Freie Schule, Staat und gesellschaftliche Vielfalt

Seit ihrem Beginn 1919 erfreut sich die Waldorfschule eines wachsenden Zuspruchs und einer weltweiten Ausbreitung, die bis in die Gegenwart anhält. Dieses erfreuliche Wachstum kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass Existenz und Qualität der Waldorfschule keine gegebenen und selbstverständlichen Größen sind, sondern ständig und mitunter gegen Widerstände erarbeitet werden müssen. Solche Widerstände, Erschwernisse und Gefahren kommen manchmal von außen, meistens entstehen sie aber im Inneren der Waldorfszene selbst: als Gleichgültigkeit den Grundlagen der Waldorfpädagogik gegenüber, als bequemes Arrangement im Status Quo, als Sektierertum und Obskurantismus.

Dieses Heft thematisiert schwerpunktmäßig zwei Gefahren von innen, mit denen sich die Waldorfschule in letzter Zeit auseinandersetzen muss: Die eine davon zeigt sich in Versuchen rechtsextremer Unterwanderung in der Schulbewegung. Die andere besteht in dem Versuch, Waldorfschulen und ihre korporativen Institutionen (Landesarbeitsgemeinschaften Bund) für Ansichten von Pandemie-Leugnern und sogenannten Querdenkern zu vereinnahmen. Dabei soll mit diesem Heft keineswegs die Deutungshoheit über eine vermeintlich richtige Einstellung zur Pandemie, zu Gegenmaßnahmen und zur Impffrage beansprucht werden – die Beantwortung dieser Fragen kann immer nur das Ergebnis individueller Urteilsprozesse sein. Vielmehr geht es darum, Versuchen entgegenzutreten, die Waldorfschule als Plattform für partikuläre politische Anliegen zu missbrauchen.

Das Journal für Waldorfpädagogik (ehemals Lehrerrundbrief) Nummer 3. findet sich auf der Homepage der Pädagogischen Forschungsstelle unter nachstehendem Link: https://www.forschung-waldorf.de/publikationen/journal-fuer-waldorfpaedagogik/.