In fünf Teilen blicke ich auf die Entwicklung unserer Schule, beanspruche damit aber nicht, alle Seiten der Entwicklung zu beschreiben, sondern rege vielmehr einen Austausch darüber an.
Die Pionierphase ist geprägt von Entdeckerfreude: Alles ist neu, alles wird zum ersten Mal gemacht. Wir begannen mit sechs Klassen. Kollegium und Mitarbeiterschaft waren entsprechend klein. Die Kommunikation verlief direkt und sehr geradlinig. Jeder schöpfte aus seiner Individualität und orientierte sich an unserem Gründungslehrer Peter Nantke, der somit die Führung innehatte. Viel wurde improvisiert. Als sich zum Beispiel herausstellte, dass die Dächer der Pavillons an der Alche undicht waren, wurden zunächst Eimer im Gebäude verteilt, in die es während des Unterrichts mehr oder weniger sachte tropfte. Und: Damit Geschwisterkinder gemeinsam nach Hause fahren konnten, schufen wir die Warteklasse, für die ein Gebäude in der Nachbarschaft angemietet wurde. Mütter betreuten dort die wartenden Kinder. Als die Zahl der Klassen wuchs, nutzten wir einerseits weitere Gebäude in Siegen, für die der Stundenplan so angepasst wurde, dass die Lehrkräfte pünktlich am anderen Ort eintrafen. Andererseits bildete sich ein Baukreis, der nach geeigneten Grundstücken für einen Neubau suchte und die Gestaltung des Schulbaus vorantrieb. Tatkräftig packte die Schulgemeinschaft mit an, vor allem ELSE, die „Elternselbsthilfe“. Acht Jahre nach der Schulgründung zogen wir in das schöne, neue Gebäude ein.
Hartmut Kastell