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SEE Learning – Pädagogischer Fortbildungstag fürs Kollegium

Den Brückentag hat das Kollegium für eine Fortbildung genutzt. Kennengelernt haben wir das Konzept SEE Learning, welches seit 2016 im deutschsprachigen Raum etabliert wird. Das Akronym SEE steht für soziales, emotionales, ethisches Lernen. In der ersten Hälfte des Tages erhielten wir eine Einführung in das Konzept SEEL. Herausgestellt wurden dabei die Ziele, die in der Steigerung der Lernfreude und der Förderung von Lebenskompetenzen liegen. Immer wieder wurde betont, dass es dabei nicht um Selbstoptimierung oder Leistungssteigerung unserer Schülerinnen und Schüler gehe, sondern vielmehr um das Miteinander und die Sinnhaftigkeit des individuellen Handelns.

Dass es an unseren Schulen weniger um Wissensanhäufung und mehr um die Herzensfragen der Menschen und Gesellschaft gehen sollte, ist in der Waldorfpädagogik natürlich nicht neu. Diese Basis von SEEL war vielmehr der Grund, warum wir uns für dieses Konzept interessieren. Immer wieder stellten wir uns während der Fortbildung die Frage: Wie und an welchen Stellen könnte SEEL unsere Pädagogik unterstützen und weiter anreichern? 

Positiv zu bemerken sind die zahlreichen Vorlagen für Übungen mit den Kindern unterschiedlicher Altersklassen. Jede Lehrkraft kann diese für sich nutzen und entsprechend der eigenen Anliegen anpassen und verändern. 

Darüber hinaus haben wir uns mit der Differenzierung von Mitgefühl und Empathie beschäftigt. Geht man davon aus, dass Empathie wesentlich mehr Kraft kostet, weil man in den Gefühlen anderer „versinkt“, so spricht vieles dafür, dass wir uns auch als Lehrkräfte immer wieder auf das Mitgefühl besinnen und entsprechend abgrenzen sollten. Wichtig: Das heißt nicht, dass Empathie etwas Schlechtes ist. Es geht vielmehr um die Wahrnehmung der eigenen Kräfte. Dieser Aspekt war dann auch eine gute Überleitung in den zweiten Teil des Tages, der sich mit der Lehrergesundheit auseinandersetzte. Uns allen ist wohl bewusst, dass gesunde Schülerinnen und Schüler gesund Lehrerinnen und Lehrer brauchen. Hier noch einmal zu reflektieren, wie wir gut auf uns achten können, war – wenn natürlich nicht ganz neu – so doch inspirierend und erinnernd. 

Wie geht es weiter? Wir werden nun sicher nicht in allen Klassen alle SEE Learning Module umsetzen. Die Idee ist eher, dass die Kolleginnen und Kollegen, die Interesse haben, einzelne Aspekte und Übungen ausprobieren. In den Konferenzen werden wir dann Raum zum Austausch und zur Reflexion schaffen. Auf diese Weise können wir erste Erfahrungen mit dem Konzept machen und dann entscheiden, welchen Raum SEEL bei uns einnehmen kann und soll.

Danke auch noch an alle unterstützenden Hände – vor allem in der Küche. 

Anabell Dreber